Fälschungsarten

Nachfolgend einige der bekanntesten Arten von Fälschungen:

Fälschungen von Originalmarken zum Schaden der Sammler

diese sind Gegenstand all dieser Fälschungsseiten und benötigen hier keinen zusätzlichen Raum...

 

Es gibt aber noch andere Arten, welche hier kurz umschrieben sein sollen:

Fälschungen frankaturgültiger Wertzeichen zum Schaden der Postanstalten bzw. des Staates werden auch heute noch gelegentlich hergestellt; sie werden an Wiederverkäufer weit unter dem Nennwert verkauft und zur Frankatur von Poststücken benutzt. Hier reagiert der Staat meist sehr schnell mit einer strafrechtlichen Verfolgung, da er den Schaden zu tragen hat, und so ist noch jede Fälschung zum Schaden der Post bald aufgedeckt worden. Solche Postfälschungen werden gerne gesammelt und erzielen meist weit höhere Preise als die Originale...

In Kriegszeiten scheint jedes Mittel recht, den Feind zu schädigen; so wurden während des 1. Weltkrieges von britischer Seite Fälschungen postgültiger Bayrischer und Deutscher Briefmarken hergestellt und in Deutschland eingeschleust. Auch diese werden gerne gesammelt und zählen echt gebraucht zu den Seltenheiten.

Gleiches geschah während des 2. Weltkrieges, diesmal von britischer, amerikanischer, sowjetischer und deutscher Seite. Diese hier gezeigten Werte sind allerdings Fälschungen von Fälschungen und wurden zum Schaden der Sammler hergestellt. Die "echten Fälschungen" (!) haben teils hohen Sammelwert.

ein weiteres Thema sind die sog. Schwindelausgaben; sie wurden stets von privater Seite hergestellt und dienten nie dem postalischen Bedarf, sind also nur zum Schaden der Sammler fabriziert worden. Selbst einst angesehene Briefmarken-Grosshändler waren sich nicht zu schade, an diesen Machenschaften Teil zu nehmen. Wenngleich auch diese Erzeugnisse gesammelt werden, ist ihr Wert jedoch korrekterweise gering.

Nachdrucke von neu angefertigten Platten sind eigentlich nichts anderes als den Originalen nachempfundene Fälschungen, denn zu Ihrer Herstellung musste alles neu fabriziert werden. Meist geschah dies auf Privatinitiative und zielte allzu oft nur auf die Geldbörse der Sammler. Ihr Wert ist somit ebenfalls gering.

Die Begriffe 'Neudruck' und 'Nachdruck':

Beide Begriffe werden allzu oft durcheinander gebracht und dienen in missverständlicher Weise allen möglichen (und unmöglichen...) Angeboten; während der Begriff 'Neudruck' klaren Kriterien zugeordnet werden kann, ist der Begriff 'Nachdruck' vielfältiger Benutzung unterworfen, so dass er nicht alleine stehend verwendet werden sollte.

Neudruck:

Ein Neudruck muss zwingend von den ursprünglich zum Druck verwendeten Originalplatten stammen. Allerdings kann es vorkommen, dass diese Originalplatten einer Überarbeitung unterzogen werden müssen - z.B. Retouchen - damit überhaupt noch Druckerzeugnisse davon hergestellt werden können. Da sie aber letztlich immer noch von den originalen Druckplatten stammen, sind auch dies noch Neudrucke - wenn auch der Zusatz 'von überarbeiteten Druckplatten' mit erwähnt werden sollte. Des weiteren unterscheidet man zwischen amtlichen und privaten Neudrucken; während amtliche Neudrucke meist in kleiner Anzahl für besondere Zwecke angefertigt werden, dienen private Neudrucke oft nur den Geldbörsen der Hersteller und werden somit oft in schier unbegrenzter Anzahl hergestellt. Deshalb sind diese privaten Erzeugnisse meist auch nahezu wertlos. Bedingung ist jedoch in beiden Fällen, dass die hergestellten Erzeugnisse - wie erwähnt - von den Originalplatten stammen.

Nachdruck:

Im Grunde genommen sollte dieser Begriff nur für amtliche (unterscheidbare) Neuauflagen des gleichen Motives - seien es ein geändertes Druckverfahren, anderes Papier, andere Zähnung o.Ä. - postgültiger Briefmarken verwendet werden. Alle anderen 'Nachdrucke' sind entweder Fälschungen, Kopien oder nachempfundene Fantasieprodukte. Der Begriff als solches ist unglücklich gewählt - im genauen Sinne des Wortes ist es eben ein 'nach(empfundener) Druck' - was alles beinhalten kann. Da Nachdruck einfach als 'seriöseres' Wort denn Fälschung klingt, wird es für jeden Schindluder benutzt.

 

Als Beispiel mögen die sog. 'Pariser Neu- oder Nachdrucke' der Ausgabe 'Stehende Helvetia' der Schweiz dienen: sie stammen von niemals offiziell verwendeten Druckplatten (sie wiesen unregelmässige Abstände der einzelnen Markenbilder auf, sodass eine exakte Perforation nicht möglich war), welche seinerzeit von der Schweizerischen Post nach Beendigung des Druckauftrages vom Drucker Girardet nicht zurück gefordert wurden. Dieser verkaufte diese an Privatpersonen in Paris, welche in der Folge davon Unmengen von Abzügen herstellten und in den Handel brachten. Sie existieren in allen möglichen Farben und auf verschiedensten Papiersorten; auch Originalmarken wurden damit überdruckt um einen Doppeldruck vorzutäuschen. Möglicherweise werden heute noch davon Abzüge angefertigt, denn der Verbleib dieser Platten ist unbekannt.

Obwohl es sich um Druckplatten handelt, welche sich nur unwesentlich von den Originalen unterscheiden, sind es weder Neu- noch Nachdrucke - es sind schlicht und ergreifend - Fälschungen.

 

(wird fortgesetzt)

 

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